GEG Energieausweis: Inhalte, Gültigkeit & Pflicht

GEG 2024: Alles Wichtige zum neuen Energieausweis in Deutschland

Seit dem 1. Januar 2024 gilt die novellierte Fassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Damit wurde der rechtliche Rahmen für die Ausstellung und Verwendung von Energieausweisen in Deutschland umfassend überarbeitet. Die neuen Vorschriften betreffen Eigentümer, Bauherren, Vermieter und Verkäufer gleichermaßen – und verschärfen sowohl die Informationspflichten als auch die technischen Anforderungen.

Der Energieausweis ist längst mehr als ein Pflichtdokument. Er gilt heute als zentrales Instrument für Transparenz, Nachhaltigkeit und Immobilienbewertung. Käufer und Mieter erkennen auf einen Blick, wie energieeffizient ein Gebäude ist – von der Dämmung bis zur Heiztechnik. Gleichzeitig liefert der Ausweis wertvolle Hinweise für Sanierungsstrategien und Energieeinsparpotenziale.

Was ist ein Energieausweis?

Der Energieausweis dokumentiert die energetische Qualität eines Gebäudes in standardisierter Form. Er funktioniert ähnlich wie das Effizienzlabel bei Elektrogeräten: Je besser die Einstufung (A+ bis H), desto geringer ist der Energieverbrauch.

Ziele und Nutzen:

  • Vergleichbarkeit verschiedener Immobilien

  • Transparenz für Käufer und Mieter

  • Grundlage für Modernisierungsentscheidungen

  • Nachweis der gesetzlichen Anforderungen

Wesentliche Inhalte:

  • Endenergiebedarf oder -verbrauch in kWh/m²a

  • Energieeffizienzklasse (A+ bis H)

  • Gebäudedaten: Baujahr, Heizungsart, Wärmeerzeugung, Dämmstandard

  • Modernisierungsempfehlungen

  • Ausstellerangaben, Registriernummer und Gültigkeitsdatum

Die Gültigkeit eines Energieausweises beträgt 10 Jahre. Er muss außerdem erneuert werden, wenn sich die Gebäudeeigenschaften wesentlich ändern – etwa durch Sanierungen oder den Austausch der Heizungsanlage.

Wann ist ein Energieausweis Pflicht?

Gemäß dem GEG ist ein gültiger Energieausweis erforderlich:

  • bei Neubau eines Gebäudes

  • nach energetischer Sanierung

  • vor Verkauf oder Vermietung

  • bei Aushangpflicht in öffentlichen Gebäuden (ab 250 m² Nutzfläche, in Sonderfällen ab 500 m²)

Eigentümer, Verkäufer, Makler und Vermieter müssen ihn spätestens bei der ersten Besichtigung vorlegen und zum Vertragsabschluss übergeben.

Arten von Energieausweisen im Vergleich

Es gibt zwei Varianten des Energieausweises: Bedarfsausweis und Verbrauchsausweis.
Die Wahl hängt von Baujahr, Gebäudetyp und energetischem Zustand ab.



Kriterium

Bedarfsausweis

Verbrauchsausweis

Grundlage

Berechneter Energiebedarf (nach DIN V 18599)

Tatsächlicher Energieverbrauch (3 Jahre)

Einfluss Nutzerverhalten

Keine

Hoch

Witterungsbereinigung

Standardisiert

Ja

Empfohlen bei

Älteren Gebäuden oder Sanierungsplanung

Neueren Gebäuden, stabiler Nutzung

Kostenrahmen (Richtwert)

ab 130 €

ab 60 €

Neuerungen durch das GEG 2024

1. Verbindliche Berechnung nach DIN V 18599

Ab 2024 wird die Norm DIN V 18599 verpflichtend.
Sie berücksichtigt nicht nur Heizung und Warmwasser, sondern auch Kühlung, Lüftung und Beleuchtung – für realitätsnähere Energiekennwerte.

2. Pflicht zu Modernisierungsempfehlungen

Jeder neue Energieausweis muss konkrete Vorschläge für kostengünstige Sanierungsmaßnahmen enthalten, z. B.:

  • Dämmung von Dach, Fassade oder Geschossdecken

  • Austausch veralteter Heizungsanlagen

  • Modernisierung der Fensterisolierung

  • Optimierung der Anlagentechnik

Diese Empfehlungen sind nicht verpflichtend, helfen aber, Energieeinsparpotenziale besser zu erkennen.

3. Anteil erneuerbarer Energien

Beim Austausch einer Heizungsanlage gilt künftig:
Mindestens 65 % der Heizenergie müssen aus erneuerbaren Quellen stammen (z. B. Wärmepumpe, Solarthermie, Biomasse).

4. Pflichtberatung für Käufer

Beim Kauf von Ein- oder Zweifamilienhäusern wird ein kostenfreies Informationsgespräch mit einer Fachperson empfohlen, um Sanierungsmöglichkeiten zu erläutern.

Rechte und Pflichten im Immobilienprozess

  • Energiekennwerte und Effizienzklasse müssen in Immobilienanzeigen stehen.

  • Der Energieausweis muss bei der Besichtigung vorliegen.

  • Käufer und Mieter erhalten eine Kopie spätestens beim Vertragsabschluss.

  • Empfehlungen aus dem Ausweis sind nicht bindend, verbessern aber den Immobilienwert.

Sanktionen bei Verstößen

Wer gegen die Ausweispflicht verstößt, riskiert Bußgelder bis zu 10.000 €.
Typische Verstöße:

  • Fehlende oder unvollständige Angaben in Anzeigen

  • Nichtvorlage bei Besichtigung

  • Verwendung abgelaufener Ausweise

Fazit: Der Energieausweis als strategisches Instrument

Der Energieausweis ist weit mehr als ein bürokratisches Dokument – er ist ein strategisches Werkzeug für Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Immobilienwert.

Er schafft Transparenz am Markt, erleichtert Investitionsentscheidungen und zeigt konkrete Wege zur Reduzierung von Energieverbrauch und CO₂-Emissionen.
Gerade angesichts steigender Energiepreise und ambitionierter Klimaziele wird er zum zentralen Steuerungsinstrument im Gebäudemanagement.

Wer den Energieausweis aktiv nutzt, profitiert gleich doppelt:
durch rechtliche Sicherheit und durch die Möglichkeit, Energieeffizienz als Wettbewerbsvorteil zu kommunizieren – sei es im Verkauf, bei der Vermietung oder im Rahmen einer energetischen Sanierung.

GEG 2024: Alles Wichtige zum neuen Energieausweis in Deutschland

Seit dem 1. Januar 2024 gilt die novellierte Fassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Damit wurde der rechtliche Rahmen für die Ausstellung und Verwendung von Energieausweisen in Deutschland umfassend überarbeitet. Die neuen Vorschriften betreffen Eigentümer, Bauherren, Vermieter und Verkäufer gleichermaßen – und verschärfen sowohl die Informationspflichten als auch die technischen Anforderungen.

Der Energieausweis ist längst mehr als ein Pflichtdokument. Er gilt heute als zentrales Instrument für Transparenz, Nachhaltigkeit und Immobilienbewertung. Käufer und Mieter erkennen auf einen Blick, wie energieeffizient ein Gebäude ist – von der Dämmung bis zur Heiztechnik. Gleichzeitig liefert der Ausweis wertvolle Hinweise für Sanierungsstrategien und Energieeinsparpotenziale.

Was ist ein Energieausweis?

Der Energieausweis dokumentiert die energetische Qualität eines Gebäudes in standardisierter Form. Er funktioniert ähnlich wie das Effizienzlabel bei Elektrogeräten: Je besser die Einstufung (A+ bis H), desto geringer ist der Energieverbrauch.

Ziele und Nutzen:

  • Vergleichbarkeit verschiedener Immobilien

  • Transparenz für Käufer und Mieter

  • Grundlage für Modernisierungsentscheidungen

  • Nachweis der gesetzlichen Anforderungen

Wesentliche Inhalte:

  • Endenergiebedarf oder -verbrauch in kWh/m²a

  • Energieeffizienzklasse (A+ bis H)

  • Gebäudedaten: Baujahr, Heizungsart, Wärmeerzeugung, Dämmstandard

  • Modernisierungsempfehlungen

  • Ausstellerangaben, Registriernummer und Gültigkeitsdatum

Die Gültigkeit eines Energieausweises beträgt 10 Jahre. Er muss außerdem erneuert werden, wenn sich die Gebäudeeigenschaften wesentlich ändern – etwa durch Sanierungen oder den Austausch der Heizungsanlage.

Wann ist ein Energieausweis Pflicht?

Gemäß dem GEG ist ein gültiger Energieausweis erforderlich:

  • bei Neubau eines Gebäudes

  • nach energetischer Sanierung

  • vor Verkauf oder Vermietung

  • bei Aushangpflicht in öffentlichen Gebäuden (ab 250 m² Nutzfläche, in Sonderfällen ab 500 m²)

Eigentümer, Verkäufer, Makler und Vermieter müssen ihn spätestens bei der ersten Besichtigung vorlegen und zum Vertragsabschluss übergeben.

Arten von Energieausweisen im Vergleich

Es gibt zwei Varianten des Energieausweises: Bedarfsausweis und Verbrauchsausweis.
Die Wahl hängt von Baujahr, Gebäudetyp und energetischem Zustand ab.



Kriterium

Bedarfsausweis

Verbrauchsausweis

Grundlage

Berechneter Energiebedarf (nach DIN V 18599)

Tatsächlicher Energieverbrauch (3 Jahre)

Einfluss Nutzerverhalten

Keine

Hoch

Witterungsbereinigung

Standardisiert

Ja

Empfohlen bei

Älteren Gebäuden oder Sanierungsplanung

Neueren Gebäuden, stabiler Nutzung

Kostenrahmen (Richtwert)

ab 130 €

ab 60 €

Neuerungen durch das GEG 2024

1. Verbindliche Berechnung nach DIN V 18599

Ab 2024 wird die Norm DIN V 18599 verpflichtend.
Sie berücksichtigt nicht nur Heizung und Warmwasser, sondern auch Kühlung, Lüftung und Beleuchtung – für realitätsnähere Energiekennwerte.

2. Pflicht zu Modernisierungsempfehlungen

Jeder neue Energieausweis muss konkrete Vorschläge für kostengünstige Sanierungsmaßnahmen enthalten, z. B.:

  • Dämmung von Dach, Fassade oder Geschossdecken

  • Austausch veralteter Heizungsanlagen

  • Modernisierung der Fensterisolierung

  • Optimierung der Anlagentechnik

Diese Empfehlungen sind nicht verpflichtend, helfen aber, Energieeinsparpotenziale besser zu erkennen.

3. Anteil erneuerbarer Energien

Beim Austausch einer Heizungsanlage gilt künftig:
Mindestens 65 % der Heizenergie müssen aus erneuerbaren Quellen stammen (z. B. Wärmepumpe, Solarthermie, Biomasse).

4. Pflichtberatung für Käufer

Beim Kauf von Ein- oder Zweifamilienhäusern wird ein kostenfreies Informationsgespräch mit einer Fachperson empfohlen, um Sanierungsmöglichkeiten zu erläutern.

Rechte und Pflichten im Immobilienprozess

  • Energiekennwerte und Effizienzklasse müssen in Immobilienanzeigen stehen.

  • Der Energieausweis muss bei der Besichtigung vorliegen.

  • Käufer und Mieter erhalten eine Kopie spätestens beim Vertragsabschluss.

  • Empfehlungen aus dem Ausweis sind nicht bindend, verbessern aber den Immobilienwert.

Sanktionen bei Verstößen

Wer gegen die Ausweispflicht verstößt, riskiert Bußgelder bis zu 10.000 €.
Typische Verstöße:

  • Fehlende oder unvollständige Angaben in Anzeigen

  • Nichtvorlage bei Besichtigung

  • Verwendung abgelaufener Ausweise

Fazit: Der Energieausweis als strategisches Instrument

Der Energieausweis ist weit mehr als ein bürokratisches Dokument – er ist ein strategisches Werkzeug für Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Immobilienwert.

Er schafft Transparenz am Markt, erleichtert Investitionsentscheidungen und zeigt konkrete Wege zur Reduzierung von Energieverbrauch und CO₂-Emissionen.
Gerade angesichts steigender Energiepreise und ambitionierter Klimaziele wird er zum zentralen Steuerungsinstrument im Gebäudemanagement.

Wer den Energieausweis aktiv nutzt, profitiert gleich doppelt:
durch rechtliche Sicherheit und durch die Möglichkeit, Energieeffizienz als Wettbewerbsvorteil zu kommunizieren – sei es im Verkauf, bei der Vermietung oder im Rahmen einer energetischen Sanierung.