Lüftungskonzept Nichtwohngebäude 2025: Planung & Systeme


Lüftungskonzepte für Nichtwohngebäude – Planung, Systeme & Vorschriften
Lüftungskonzepte gehören heute zur Grundausstattung moderner Nichtwohngebäude.
Ob Bürokomplex, Schule, Pflegeeinrichtung oder Produktionshalle – überall, wo Menschen regelmäßig arbeiten oder sich länger aufhalten, ist ein kontrollierter und bedarfsgerechter Luftaustausch unverzichtbar.
Dabei geht es nicht nur um Komfort, sondern um Gesundheit, Produktivität und Werterhalt.
Während im Wohnbau häufig das Öffnen von Fenstern genügt, stoßen natürliche Lüftungslösungen in Nichtwohngebäuden schnell an ihre Grenzen.
Grund: größere Flächen, wechselnde Nutzung, hohe Belegungsdichte und gesetzlich festgelegte Mindestanforderungen an Luftqualität und Energieeffizienz.
Ein normgerechtes Lüftungskonzept ist daher keine optionale Ergänzung, sondern ein zentraler Bestandteil der Gebäudetechnik – ein Instrument für Energieeinsparung, Hygiene und Nachhaltigkeit.
Was ist ein Lüftungskonzept für Nichtwohngebäude?
Ein Lüftungskonzept ist eine technisch geplante Lösung zur Gewährleistung des erforderlichen Luftaustauschs im Gebäude.
Es berücksichtigt die Nutzung, Belegung, Betriebszeiten und technischen Anforderungen des jeweiligen Objekts.
Ziele eines professionellen Lüftungskonzepts:
Sicherstellung hygienischer Innenraumluft (z. B. in Schulen, Praxen, Kantinen)
Schutz vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung
Reduktion von CO₂ und VOCs (flüchtige organische Verbindungen)
Einhaltung gesetzlicher Normen (z. B. DIN EN 16798-3)
Energieeffizienter Betrieb durch Wärmerückgewinnung
Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Mitarbeitende, Kunden und Besucher
Je nach Nutzung und Gebäudeart kommen zentrale, dezentrale oder hybride Systeme zum Einsatz, oft kombiniert mit Sensorik, Wärmerückgewinnung und Filtration.
Wann ist ein Lüftungskonzept Pflicht?
In vielen Fällen ist ein Lüftungskonzept gesetzlich vorgeschrieben.
Relevant ist vor allem die DIN EN 16798-3, die Raumluftqualität, Luftvolumenströme und CO₂-Grenzwerte definiert.
Ein Lüftungskonzept ist erforderlich bei:
Neubauten mit Nutzflächen über 250 m²
Nutzungsänderungen mit raumlufttechnischer Relevanz
Energetischen Sanierungen oder Lüftungstausch
Förderanträgen (BEG, KfW-Programme)
Öffentlich genutzten Gebäuden (z. B. Schulen, Museen, Rathäuser)
Rechtlicher Rahmen & Normen
Norm / Richtlinie | Geltungsbereich | Inhalt |
|---|---|---|
DIN EN 16798-3 | Nichtwohngebäude mit RLT-Anlagen | Raumluftqualität, Luftvolumenströme, Anlagenplanung |
Arbeitsstättenverordnung (ASR A3.6) | Arbeitsräume | Mindestluftwechsel, CO₂-Grenzwerte |
GEG (Gebäudeenergiegesetz) | Neubau & Sanierung | Energieeffizienz, Wärmerückgewinnungspflicht |
EN 13779 (historisch) | Gewerbebauten | Vorgängernorm, heute ersetzt durch EN 16798-3 |
Systemvergleich – zentral, dezentral oder hybrid?
Systemtyp | Typische Anwendung | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|---|
Zentrale Lüftung | Bürokomplexe, Schulen, Kliniken | Hohe Effizienz, zentrale Steuerung, leiser Betrieb | Platzbedarf, Planungsaufwand |
Dezentrale Lüftung | Nachrüstungen, einzelne Räume | Einfache Montage, modular erweiterbar | Kein Luftverbund, höhere Wartung |
Hybrides System | Mischobjekte, Mehrzweckbauten | Flexible Zonensteuerung, gute Regelbarkeit | Anspruchsvolle Steuertechnik |
Für Gebäude mit saisonal schwankender Nutzung (z. B. Veranstaltungsräume) sind hybride Lösungen mit intelligenter Steuerung besonders vorteilhaft.
Technische Auslegung & Luftvolumenstrom
Die Bemessung des Luftaustauschs erfolgt nach DIN EN 16798-3, in m³/h pro Person oder pro m².
Die Norm unterscheidet drei Komfortkategorien:
Kategorie I: hoher Komfort (z. B. Konferenzräume)
Kategorie II: Standardkomfort (z. B. Büros)
Kategorie III: Basisniveau (z. B. Lager)
Raumtyp | Personenbezogener Volumenstrom | Flächenbezogener Volumenstrom |
|---|---|---|
Büro | 25–36 m³/h pro Person | 2,5–3,0 m³/h pro m² |
Schulraum | 30–40 m³/h pro Person | 3,0–4,0 m³/h pro m² |
Großraumbüro | 20–30 m³/h pro Person | 2,0–3,0 m³/h pro m² |
Besprechungszimmer | 36–50 m³/h pro Person | 4,0–6,0 m³/h pro m² |
Die genaue Auslegung erfolgt durch qualifizierte TGA-Planer mithilfe von thermischer Simulation.
Kosten & Förderung
Systemtyp | Richtwert | Hinweise |
|---|---|---|
Zentrale Systeme | 80–150 €/m² Nutzfläche | Hohe Effizienz, mehr Planungsaufwand |
Dezentrale Systeme | 1.000–2.500 € pro Gerät | Ideal für Nachrüstungen |
Wartung | 100–400 € jährlich pro Gerät | Filterwechsel & Funktionsprüfung |
Förderung (BEG-Stand 2025):
Bis zu 20 % Zuschuss für WRG-basierte Lüftungssysteme
Kombinierbar mit PV, Gebäudeautomation und Dämmmaßnahmen
Förderfähig auch für Kommunen und KMU
Fazit
Ein durchdachtes Lüftungskonzept für Nichtwohngebäude ist unverzichtbar für
gesetzeskonforme Planung,
gesunde Raumluft,
und langfristige Energieeinsparung.
Wer in moderne Lüftung investiert, steigert den Gebäudewert, senkt Betriebskosten und verbessert das Wohlbefinden der Nutzer:innen – ein Gewinn für Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit.
Lüftungskonzepte für Nichtwohngebäude – Planung, Systeme & Vorschriften
Lüftungskonzepte gehören heute zur Grundausstattung moderner Nichtwohngebäude.
Ob Bürokomplex, Schule, Pflegeeinrichtung oder Produktionshalle – überall, wo Menschen regelmäßig arbeiten oder sich länger aufhalten, ist ein kontrollierter und bedarfsgerechter Luftaustausch unverzichtbar.
Dabei geht es nicht nur um Komfort, sondern um Gesundheit, Produktivität und Werterhalt.
Während im Wohnbau häufig das Öffnen von Fenstern genügt, stoßen natürliche Lüftungslösungen in Nichtwohngebäuden schnell an ihre Grenzen.
Grund: größere Flächen, wechselnde Nutzung, hohe Belegungsdichte und gesetzlich festgelegte Mindestanforderungen an Luftqualität und Energieeffizienz.
Ein normgerechtes Lüftungskonzept ist daher keine optionale Ergänzung, sondern ein zentraler Bestandteil der Gebäudetechnik – ein Instrument für Energieeinsparung, Hygiene und Nachhaltigkeit.
Was ist ein Lüftungskonzept für Nichtwohngebäude?
Ein Lüftungskonzept ist eine technisch geplante Lösung zur Gewährleistung des erforderlichen Luftaustauschs im Gebäude.
Es berücksichtigt die Nutzung, Belegung, Betriebszeiten und technischen Anforderungen des jeweiligen Objekts.
Ziele eines professionellen Lüftungskonzepts:
Sicherstellung hygienischer Innenraumluft (z. B. in Schulen, Praxen, Kantinen)
Schutz vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung
Reduktion von CO₂ und VOCs (flüchtige organische Verbindungen)
Einhaltung gesetzlicher Normen (z. B. DIN EN 16798-3)
Energieeffizienter Betrieb durch Wärmerückgewinnung
Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Mitarbeitende, Kunden und Besucher
Je nach Nutzung und Gebäudeart kommen zentrale, dezentrale oder hybride Systeme zum Einsatz, oft kombiniert mit Sensorik, Wärmerückgewinnung und Filtration.
Wann ist ein Lüftungskonzept Pflicht?
In vielen Fällen ist ein Lüftungskonzept gesetzlich vorgeschrieben.
Relevant ist vor allem die DIN EN 16798-3, die Raumluftqualität, Luftvolumenströme und CO₂-Grenzwerte definiert.
Ein Lüftungskonzept ist erforderlich bei:
Neubauten mit Nutzflächen über 250 m²
Nutzungsänderungen mit raumlufttechnischer Relevanz
Energetischen Sanierungen oder Lüftungstausch
Förderanträgen (BEG, KfW-Programme)
Öffentlich genutzten Gebäuden (z. B. Schulen, Museen, Rathäuser)
Rechtlicher Rahmen & Normen
Norm / Richtlinie | Geltungsbereich | Inhalt |
|---|---|---|
DIN EN 16798-3 | Nichtwohngebäude mit RLT-Anlagen | Raumluftqualität, Luftvolumenströme, Anlagenplanung |
Arbeitsstättenverordnung (ASR A3.6) | Arbeitsräume | Mindestluftwechsel, CO₂-Grenzwerte |
GEG (Gebäudeenergiegesetz) | Neubau & Sanierung | Energieeffizienz, Wärmerückgewinnungspflicht |
EN 13779 (historisch) | Gewerbebauten | Vorgängernorm, heute ersetzt durch EN 16798-3 |
Systemvergleich – zentral, dezentral oder hybrid?
Systemtyp | Typische Anwendung | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|---|
Zentrale Lüftung | Bürokomplexe, Schulen, Kliniken | Hohe Effizienz, zentrale Steuerung, leiser Betrieb | Platzbedarf, Planungsaufwand |
Dezentrale Lüftung | Nachrüstungen, einzelne Räume | Einfache Montage, modular erweiterbar | Kein Luftverbund, höhere Wartung |
Hybrides System | Mischobjekte, Mehrzweckbauten | Flexible Zonensteuerung, gute Regelbarkeit | Anspruchsvolle Steuertechnik |
Für Gebäude mit saisonal schwankender Nutzung (z. B. Veranstaltungsräume) sind hybride Lösungen mit intelligenter Steuerung besonders vorteilhaft.
Technische Auslegung & Luftvolumenstrom
Die Bemessung des Luftaustauschs erfolgt nach DIN EN 16798-3, in m³/h pro Person oder pro m².
Die Norm unterscheidet drei Komfortkategorien:
Kategorie I: hoher Komfort (z. B. Konferenzräume)
Kategorie II: Standardkomfort (z. B. Büros)
Kategorie III: Basisniveau (z. B. Lager)
Raumtyp | Personenbezogener Volumenstrom | Flächenbezogener Volumenstrom |
|---|---|---|
Büro | 25–36 m³/h pro Person | 2,5–3,0 m³/h pro m² |
Schulraum | 30–40 m³/h pro Person | 3,0–4,0 m³/h pro m² |
Großraumbüro | 20–30 m³/h pro Person | 2,0–3,0 m³/h pro m² |
Besprechungszimmer | 36–50 m³/h pro Person | 4,0–6,0 m³/h pro m² |
Die genaue Auslegung erfolgt durch qualifizierte TGA-Planer mithilfe von thermischer Simulation.
Kosten & Förderung
Systemtyp | Richtwert | Hinweise |
|---|---|---|
Zentrale Systeme | 80–150 €/m² Nutzfläche | Hohe Effizienz, mehr Planungsaufwand |
Dezentrale Systeme | 1.000–2.500 € pro Gerät | Ideal für Nachrüstungen |
Wartung | 100–400 € jährlich pro Gerät | Filterwechsel & Funktionsprüfung |
Förderung (BEG-Stand 2025):
Bis zu 20 % Zuschuss für WRG-basierte Lüftungssysteme
Kombinierbar mit PV, Gebäudeautomation und Dämmmaßnahmen
Förderfähig auch für Kommunen und KMU
Fazit
Ein durchdachtes Lüftungskonzept für Nichtwohngebäude ist unverzichtbar für
gesetzeskonforme Planung,
gesunde Raumluft,
und langfristige Energieeinsparung.
Wer in moderne Lüftung investiert, steigert den Gebäudewert, senkt Betriebskosten und verbessert das Wohlbefinden der Nutzer:innen – ein Gewinn für Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit.


